Mahmud Ahmadi-Nezad, Präsident Arierstaates, ist ein lustiger und einfältiger Zeitgenosse. So dachten wir es zumindest. Das islamische Pendant zu George W. Bush.
Auf was für Ideen dieser Oberarier auch so kam. Wir fanden’s putzig.
Den Staat Israel z.B. nach Deutschland und Österreich umzusiedeln, schließlich ging der Völkermord am Volk Gottes von seinen arischsten Brüdern in Europa und nicht den semitisch-muslimischen Brüder in Palästina aus.
Die Aufregung war groß! Wieso sollen wir büßen, wenn es doch die Palästinenser besser können?
Vielleicht schuf diese Aussage ja auch das eine oder andere Verständnis für die Palästinenser. Denn wenn wir uns aufregen, wenn man uns Land wegnehmen will, dann kann man vielleicht nachvollziehen, wie sich die Araber gefühlt haben, als man ihnen das Land wegnahm. Nichtsdestotrotz kommt Ahmadi-Nezads Vorschlag einige Jahrzehnte zu spät.
Aber er machte weiter. Er analysierte den Westen öffentlich. Mit dem Westen ginge es moralisch bergab. Man dürfe zwar öffentlich Gott, aber nicht den Holocaust, den es seiner Ansicht nach nie gab, leugnen. Tja, sollte man schmunzeln, wie bei Onkel George?
Langsam aber ist einem nicht mehr zu lachen, obwohl Ahmadi-Nezad nicht stummer geworden ist. Die arisch-islamische Gottesrepublik ist wegen seines ambitionierten Atomprogramms bereit mit der so genannten internationalen Gemeinschaft weiterhin in so einem, manchmal auch scherzhaften Ton umzugehen und einen Konflikt zu riskieren.
Ich hoffe so langsam wird auch dem dämlichsten Journalisten klar, dass sich das der Iran einfach erlauben kann. Wieso? Die Antwort gab Mahmud Ahmadi-Nezad selbst vor kurzem bei einer PK:
„Ihr braucht uns mehr, als wir euch! Alle braucht ihr heute das iranische Volk. Warum tut ihr so wichtig? Ihr habt nicht die Macht dazu!“
Ein großes Selbstvertrauen hat der Mann, könnte man meinen. Zu Recht, würde ich behaupten, was man auch an den internationalen Reaktionen erkennen kann.
Der Iran ist nicht der Irak. Also nicht nur wegen des letzten Buchstabens, der anderen Sprachen und Sprachfamilie, der anderen Kultur etc pp. Ich denke eher an die politische, wirtschaftliche und militärische Stabilität und Lage vor einer möglichen Militärintervention.
Der Irak war im Gegensatz zum Iran ein Kinderspiel gewesen. Nicht nur, dass Saddam die Bombe gar nicht hatte, nein, er war geschwächt.
Der Iran selbst ist zu wichtig und zu stark.
Die Chinesen, vor Jahren noch Energieselbstversorger sind nun zum 2. Erdölimporteur nach den USA geworden. Sie hängen an der iranischen Nadel.
Die Russen hingegen stemmen sich gegen eine US-Vorherrschaft am Golf. Da ist ihnen sogar die Zusammenarbeit mit einem Staat Recht, der im Verdacht steht den islamischen Terrorismus zu protegieren, also auch jenen, der in Tschetschenien und anderen Teilen Russlands wüten. Zudem bestimmen auch wirtschaftliche Interessen die russische Außenpolitik. Die Russen bauen in Bischihr ein Atomkraftwerk zu Ende, das Siemens angefangen hat. Um die Iraner zu unterstützen wurden auch 29 moderne Flugabwehrraketensysteme geliefert. Man darf gespannt sein, wo sie bis zum Ende des Jahres installiert werden.
Ach ja, bevor ich die ewigen Neinsager weiter aufzähle… Wir selbst haben ein Problem! Auch wir brauchen billiges Erdöl!
Da gibt es doch die klugscheißerischen Weltverbesserer bei der Presse, die bei jedem Konflikt immer Sanktionen rufen, ohne einmal den Erfolg dieser zu betrachten! Intelligente Sanktionen werden angeboten, die z.B. nur die politische Führung und nicht das Volk träfen, sind der neueste Schrei in der Journalistenmode.
Gehen wir nicht darauf ein, dass der Begriff „Sanktion“ hier im völkerrechtlichen Zusammenhang falsch verwendet wird.
Glaubt denn wirklich jemand ernsthaft, dass die Iraner sich von der Atombombe distanzieren werden, wenn sie bei der Fußball-WM nicht mitmachen dürfen?
Die Erfahrungen zeigen, dass solche Embargos und Strafmaßnahmen die Regime festigen und länger am Leben lassen, als dass sie sie zur Einsicht zwingen oder gar stürzen.
Wirtschaftsembargos werden gebrochen. Das Regime kümmert sich um den Schmuggel, wird dadurch reicher und gefestigter, zeigt seinem Volk, dass der Westen etwas gegen das Volk und nicht die Regierung habe und sich diese, trotz der schwierigen Situation um das Volk kümmere. Strafmaßnahmen gegen die politische Elite würden auch als Propagandamittel verwendet und zeigen vor allem keine schnelle Wirkung.
Ach ja, und die Iraner könnten doch so frech sein, und den Ölhahn zudrehen. Denn wir selbst werden Öl nicht boykottieren. Ein weiteres Manko an Embargos ist, dass sie auch die eigene Wirtschaft treffen.
Der Nobelpreisträger und Chef der Internationalen Atomenergieagentur, Mohammed el-Baradei, der hart daran gekämpft hatte den Irakkrieg zu verhindern, spricht mittlerweile selbst von Gewalteinsatz. Denn der Drohverzicht in der jetzigen Phase der Diplomatie ist töricht. Denn spätestens in 2 ½ Jahren dürfte das Thema Militäreinsatz durch die Macht des Faktischen vom Tisch sein.
Oder die Israelis handeln einfach, anstatt in Appeasement-Manier Tee zu trinken und abzuwarten. Denn jegliche Kosten an Material, Geld und Menschenleben werden in 2 ½ Jahren höher sein. Viel höher!
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