Montag, Januar 30, 2006

AllStarDay 2006

7 Uhr. Thon. Es ist noch dunkel, das Wetter frostig, die Frisur sitzt und die Fahrt beginnt.
Durch die sanfte Stimme Robbie Williams’ begrüßen wir freudig den neuen Tag und Sonnenaufgang auf der A3 Richtung Köln. Die Morgenmüdigkeit schwindet.

9 Uhr. A3 irgendwo weit nach Frankfurt. Es ist hell, im Auto warm, die Frisur sitzt und wir fahren weiter. Als besonderes Schmankerl gibt’s Harald Schmidt’s Stau-CD. Die Autobahn ist fast leer, wir gleiten über die A3, keine überholenden LKWs, kein Stau, kein Bremsen – gar nichts – nur ein dahin gleiten. Da kommt schon die Sehnsucht nach verstopften Autobahnen auf und deswegen Dirty Harry im CD-Player.

10 Uhr, kurz vor Köln. Die Sonne scheint, im Auto ist es weiterhin warm, die Frisur sitz immer noch und wir sehen ihn, Den ersten überholenden Laster – was für eine Fahrt. Etwas verwundert nehmen wir zur Kenntnis, dass wir 1 Stunde früher ankommen, als geplant. Laut Routenplaner hatten wir um 11 Uhr ankommen sollen. Trotzig müssen wir uns den Auswirkungen leerer Autobahnen stellen und akzeptieren, dass die Fahrt viel kürzer war. Widerwillig finden wir uns mit diesem Schicksal ab.


KölnArena finden, Hotel suchen, einchecken, auspacken, aus dem Fenster schauen, das Panorama genießen und rausgehen. An der KölnArena führte uns das Schicksal zu zwei Falkefans. Faaaaalke – Faaaaalke in Köln-Deutz um 11.00 Uhr bei eisiger Kälte und schönstem Sonnenschein. Das hat stil. Was nun, noch 1 ½ Stunden bis zum Treffen mit anderen Fanclubvorständen und Jan Pommer. Wir entscheiden uns, die ersten im Cafe Marie zu sein – gleich beim BBL-Büro und der Arena.

Im Cafe angekommen sahen wir sofort Jörg aus Berlin und zwei neue Gesichter aus Bremerhaven. Zudem viele Fans in diesem Cafe, aber keine Basketballfans.

„Nippeltour 2005/06“ stand auf den T-Shirts.
„Wir stehn zu dir. Für jetzt und alle Zeit. Was auch immer passiert – wir gehören zu dir – bis in die Ewigkeit. Super Nippel allez, super Nippel allez, super Nippel allez.“ Klangen die Lieder und schnell floss das Kölsch.
Das Marie scheint ne Kneipe für die Fans der Kölner Haie zu sein und bei dieser Nippeltruppe ging’s um nichts anderes, als FRAUEN-Eishockey. Es ist kein Mythos! So etwas gibt’s wirklich.


Bis um 12:30 trudeln insgesamt die Vorstände von 11 Fanclubs ins Marie und auch Jan Pommer ein. Es fehlt der Tübinger Vertreter und wieder einmal die Vertreter aus Gießen, Ludwigsburg, Karlsruhe und auch Köln. Wegen der Lautstärke beschlossen wir noch paar Kölsch zu zischen evtl. fertig zu essen und dann doch lieber in den Heiligen Hallen des BBL-Büros zu sprechen.

Dort angekommen ging's gleich an die Arbeit.

Zwei der aktuellsten Themen wurden von Jan selbst angesprochen. Relegationsregelung und der Streit mit der „Spielergewerkschaft“ SP.IN.
Der neuen Relegationsregel stimmten alle 16 BBL-Vereine zu! Zudem soll es mehrere Gespräche mit der 2. Liga gegeben haben. Hintergrund ist die, im Gegensatz zum Fußball, Schwäche und Unattraktivität der 2. Liga. Durch die Relegationsregelung wolle man die 2. Liga dazu zwingen sich zu reformieren und stärker zu werden, um in 3-4 Jahren die Relegationsspiele wieder abzuschaffen. Zudem müsse ein Verein, der ins Oberhaus des Deutschen Basketballs will, auch den Anspruch haben den letzten oder vorletzten der BBL zu schlagen. Die Gespräche würden aber mit der 2. Liga weiter gehen.
Zu SP.IN äußerte sich Jan wie folgt. Er selbst habe laut BBL-Statuten nicht das Recht Tarifverhandlungen zu führen, um ein Beispiel aufzugreifen. Zudem sprächen Tarifverhandlungen gegen die Individualität im Profisport. Insgesamt wird’s Gespräche geben, aber um Jan zu zitieren. „Wenn ein Spieler, wie z.B. Roller ein Anliegen hat, kann er immer zu mir kommen. Dazu braucht er keine Gewerkschaft.“

Da viel Zeit unnütz im Marie draufging, einigten wir uns darauf schnell einige wichtige Punkte zu erarbeiten. Zum Beispiel soll es so etwas, wie ein Forum auf der BBl-Seite geben, in dem sich die einzelnen Vorstände untereinander und mit Jan austauschen können. Die hätte den Vorteil, dass man vorbereiteter zu dem nächsten Treffen reisen könnte.
Ein wichtiges Thema war auch so etwas, wie eine Infobox für Gästefans. Dass die Verein verpflichtet wäre, bestimmte Daten, wie Ansprechpartner, Busparkplätze, verbindliche Preisliste, ein eingezeichneter Gästeblock, Anfahrtsbeschreibung, billige Unterkünfte etc. an z.B. das Basketball Saisonsonderheft zu geben. Somit solle die Organisation der Auswärtsfahrten erleichtert werden.

Zudem wurde das Thema Tickettausch etc vom letzten Mal wieder aufgegriffen.

Zur AllStarWahl gab es auch eine kurze Diskussion. Jan erklärte uns, wie es zu den Starting 5 kam. Das es galt abzuwägen zwischen Popularität auf einer Position und insgesamt der Popularität. Auf jeden fall wird das Wahlprozedere weiter verändert. Da zeigt sich die BBL auf jeden Fall offen für die Anliegen und Ratschläge der Fans.

Insgesamt verstrich die Zeit doch leider zu schnell und wir einigten uns weitere Punkte noch via Mails zu besprechen. Die ersten beiden sind schon angekommen und ich schicke die Tage auch eine weg. Die Ergebnisse gibt’s dann bei einem Fantreffen.


15 Uhr. KölnArena. Die Sonne scheint, die Temperatur ist zu ertragen, die Frisur sitzt. Nun geht’s es also in die Hohe Heilige Halle. Ja hoch passt als Adjektiv zur Arena. Die Halle ist hoch, die Preise auch, aber die Kölsch gab’s endlich nicht mehr in unzähligen Reagenzgläsern, sondern in unzähligen 0,5 oder gar 1 Liter Bechern. Da fühlte man sich wie zu Hause, nur das man es trotzdem net wagte ne Halbe oder ne Maß zu bestellen. Denn wer schon Leberkäs ohne Senf anbietet, der weiß net, was ne Halbe is. *g*

Als erste gab’s das Rookie-Game – und oh mein Gott wurde mir schlecht und zwar nicht wegen der vielen Kölsch, sondern wegen des Spielniveaus und Spielerqualität. Das ist er also, der Hoffnungs bringende deutsche Nachwuchs. Houston, wir haben mehr als nur ein Problem! Um es kurz zu machen – das Spiel VIPs versus HipHoopAllStars war vom Niveau her höher, viel höher. Das sagt leider alles. Kurz danach gab’s dann ein ganz besonderes Spiel.
Die Maskottchen der BBL trafen aufeinander. Da gab’s wenigstens was zu lachen, im Gegensatz zu den deutschen Nachwuchstalenten. Da musste man weinen, um das Spiel nicht mehr ansehen zu müssen. Das Celebrity-Game war etwa amüsant, aber auch nichts Besonderes. Elton wurde zum Schluss die Hose ausgezogen und wir wissen nun, dass bei der WM 2010 Das Bo, Harris, Alex Jolig. Oli P. und Elton für Deutschland antreten werden. Mit denen haben wir vielleicht eine Chance.

Ein Schmankerl war der 3-Point- und der Dunk-Contest. Amateure treten gegen Profis an. Bester Dreipunkteschütze ist Penberthy mit 21 Punkten vor Bulic, der im Halbfinale 21 Punkte hatte. Platz Drei ging an einen Amateur, dessen Namen ich vergessen habe.
Beim Dunk-Contest mussten wir feststellen, dass die Profis gegen die Amateure keine Chance hatten. Trotz Publikum im Rücken, trotz unzähliger Versuche (eigentlich gab’s pro Runde nur 2 Versuche – die Pros hatten mehr) blamierten sich die Profis bis auf die Knochen! Der hoch gelobte B.J. Elder hat wohl 90% seiner Versuche verstopft und schied schon im Halbfinale aus! Was hingegen die Amas zauberten war der pure Wahnsinn. 360-Dunks, Dunks über Menschen, Tische, Menschen und Tische, über alle BBL-Maskottchen irgendwie gelang alles und versetzte die Zuschauer in Staunen. Erster Platz ging mit 150 Punkten verdient an Mico Ilic, der zweite mit 145 Punkten an Fabian Greiser, der sich in Nürnberg fürs ASD qualifiziert hatte und weit abgeschlagen auf Platz 3 mit 95 Punkten landete der Frankfurter Profi Rudy Mbemba, der nur 1,78m misst.

20.15, immer noch in der KölnArena. Es wird dunkel, die Temperatur angenehm, das Kölsch schmeckt immer noch, die Frisur sitzt und das AllStarGame beginnt. Der Anfang ist etwas langweilig, wir warten bis 7:20 Minuten vor Ende des 2. Viertel, als dann Soto aufs Parkett aufläuft. Sein Name stellte auch für den Kölner Hallensprecher einen Zungenbrecher dar. Allerdings war es nicht, wie zu erwarten, der Nach-, sondern sein Vorname! Schotiris und Schotto wurde unser verrückter Grieche genannt. Anfänglich spielte Schotto sehr teamorientiert und die Nervosität hielt lange an. Schließlich war es ein AllStarGame und er dachte sich wohl, dass er da nicht zu oft den Ball verlangen sollte und zudem, und das erkannte er richtig, ging’s darum das Publikum zu unterhalten. Also versuchte er lieber einen Alley-Hoop-Pass zu spielen, als selber zu stopfen. Nichts desto trotz machte er im Ganzen Spiel 15 Punkte, was überdurchschnittlich war. Überdurchschnittlich dauerte auch das Spiel selbst. 3 Mal ging’s in die Verlängerungen! Das habe ich auch zum ersten Mal gesehen. Unter anderem einmal mit nem Buzzer 3er von Hamann. Ich gebe es zu, der Schluss des AllStarGames hat mir gefallen. Das war geil und riss die Leute, die in der KölnArena waren mit.
157-154 siegte der Norden, aber das Ergebnis war hier zweitrangig. Zum Abschluss begrüßten wir Soto, bevor er die Kabine verschwand. Hach, war das schön, wie er sich gefreut hatte, wie bekannte Gesichter aus Nürnberg zu sehen. Und wir konnten dank der 3 Verlängerungen zum Hotel laufen und festhalten, dass sich der ASD irgendwie doch gelohnt hat.

23:00, Köln-Deutz, ein Hotel bei der Arena, es ist sehr dunkel und sehr kalt, die Frisur sitzt und wir sind müde. Kurz das aktuelle Sportstudio angeschaut, schließlich will man wissen, wie der Glubb daheim gespielt hat, und was mussten wir da vernehmen? Mintal, nach langer Verletzung wieder zurück und bricht sicht wieder den Mittelfußknochen. Gleichzeitig dachten wir an unseren Tenter. Irgendwie mag die Sportgöttin Nürnberger Genies nicht. Nichts desto trotz, der Glubb gewinnt und einige im HSV-Forum nennen diese Niederlage peinlich.

Duck fand zu diesem Phänomen die passende Überschrift: „Und wieder grüßt das Murmeltier“.

So das war’s dann auch vom All Star Day am 28. Januar 2006 in der KölnArena!

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