Samstag, Dezember 24, 2005

X-Mas ist dem Weihnachtsfest sein Tod

Merry X-Mas ...

… mit diesem Betreff gekennzeichnete eMails überschwemmen meinen virtuellen Briefkasten, mit einem freundlichem Merry Christmas begrüßen den gebeutelten Fernsehzuschauer deutsche Prominente eines Senders, dessen Motto „We love to entertain you“ lautet, Merry Christmas ist einfach allgegenwärtig – in der Stadt, Werbung und in Mails von Freunden und Bekannten.

Doch was ist aus dem guten deutschen Weihnachten geworden? Untergegangen in der (Pseudo-)Anglizismusflut. Weihnachten ist out – X-Mas ist „in“. Wer will denn auch dauerlaufen, wenn er joggen kann. Wer will schon mit einem mobilen Etwas telefonieren, wenn ein Handy doch so schön in einer jeden Hand passt. Wieso unterstützen, wenn man supporten kann. Wieso zum Falconeersstammtisch gehen, wenn man sich doch beim Fan-Meeting sehen kann.

Die Kommerzialisierung der Geburtstagsfeier Jesu Christi dauert nun schon lange – ich denke die übergroße Mehrheit weiß nicht, wie deutsche traditionelle Weihnachten vor sagen wir einmal 150 Jahren gefeiert worden ist. Aber wieso müssen wir denn nun feiern, wie die Amis?
Wieso müssen wir deren Feste, wie dieses verfluchte Halloween begehen? Nur weil wir es aus den US-Serien und Filmen, die wir so in unserer Jugend gesehen haben, kennen?

Okay, - Namen ändern sich. Aus Raiders wurde Twix, sonst änderte sich nix. Falke durchlebte einige Metamorphosen:
Falke --> Bulle --> Falke --> Korb …
Aber unser Weihnachten darf kein cooles X-Mas werden! Weinachten darf nicht sterben, genauso wenig, wie mein geliebter Genitiv!
Schämen wir uns derart jemandem frohe Weihnachten zu sagen, dass wir’s auf Englisch machen müssen? Kultur ändert sich, aber kulturelle Ursprünge und Wurzeln sollten bewahrt werden, damit wir wissen, woher wir kommen, damit wir uns selbst verstehen. Natürlich sind andere Kulturen interessant – deswegen befasse ich mich mit zig Sprachen (darunter viele exotische) und Kulturen. Aber für uns sollte unser kultureller Ursprung Maßstab sein, und nicht der Ursprung eines anderen. Eben die Vielfalt macht doch alles schön!

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