Samstag, April 18, 2009

Dakisches Spiel

Nationalisten besinnen sich oft der Vergangenheit, um Großmachtansprüche zu stellen. Die gute, alte, große und glorreiche und vor allem verklärte Geschichte.

In diesem stehen die rumänischen Nationalisten anderen Nationalisten auf dem Balkan oder der Welt in Nichts nach. Sie berufen sich auf die römische Provinz Dacia (Dakien) als Ursprung aller romanischsprachigen Balkanbewohner.

Moldawien gehört auch dazu.

In Moldawien gab es nun Unruhen und der dortige, kommunistische Präsident Voronin, beschuldigte seinen Kollegen aus Rumänien, die Unruhen organisiert zu haben und Moldawien in den rumänischen Staat einverleiben zu wollen. Schließlich hatte der Präsident Rumäniens erst vor einigen Jahren den Vorschlag einer Vereinigung beider Republiken gemacht.

Dies wurde von Traian Băsescu zurwückgewiesen.

Die EU, OSZE und GUS waren und sind immer noch sehr ruhig, fast schon apathisch in diesem Konflikt. Auffällig sehr unauffällig.

Nun geht der Präsident Rumäniens, Băsescu, in die Offensive.

Er kritisiert seine Verbündeten in der EU, die Lage in Moldawien nicht zu teilen. Er bezichtigt Voronin des Stimmenklaus. Er ist der Meinung, dass Rumänien die jenigen, die die gleiche Sprache und gleiche Geschichte hätten, nicht im Stich gelassen werden drüfen. Dass das Territorium östlich des Flusses Pruth (= Moldawien) durch durch den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt (auch als Molotow-Ribbentrop oder Hitler-Stalin-Pakt bekannt) aus dem Jahre 1940 aus dem Körper Rumäniens herausgerissen worden ist. Diesen habe das rumänische Parlament für ungültig erklärt. Zudem verlangt er von der rumänischen Regierung das rumänische Staatsbürgerschaftsrecht zu lockern.

Das dakische Spiel geht also weiter.

Übrigens hat der moldauische Präsident Voronin gemeint, dass neun serbische Revolutionstouristen, die eigentlich beim National Democratic Institute angestellt sind, auch in Moldawien tätig waren.

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